Zeitreise durch die Welt der Technologie

P-Seminar Informatik des RoKo gestaltet Ausstellung im Handwerksmuseum

Von Sabine Rehm-Deutinger, veröffentlicht in der Deggendorfer Zeitung am 03.10.2023

Deggendorf. Zu Beginn der gymnasialen Oberstufe belegen die angehenden Abiturienten ein „P-Seminar“, ein Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung. Hier erhalten die Jugendlichen die Gelegenheit, sich einen Überblick über das breite Angebot an Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten zu verschaffen, sich ihrer persönlichen Wünsche und Erwartungen bewusst zu werden sowie die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen zu lernen. Am Robert-Koch-Gymnasium entschieden sich 16 Schüler für das P-Seminar Informatik – und wie sich in der ersten Stunde herausstellte, keine einzige Schülerin. Unter Anleitung von Markus Brandl, Lehrer für Wirtschaft und Recht sowie Informatik, ging es bereits im Januar dieses Jahres an die konkreten Planungen für eine Ausstellung „Vom Z3 bis zur PS5TM“, die die rasante technische Entwicklung in den Bereichen Computer, Smartphones und Gaming darstellen sollte.

In vier Arbeitsgruppen zu je vier Schülern, die sich den drei Themenschwerpunkten sowie der Koordination und Organisation annahmen, entwickelten die jungen Leute das Ausstellungskonzept, verfassten die Texte, gestalteten Plakat, Flyer und Tafeln, organisierten die Exponate und lernten vor allem, wie ihr Sprecher Hannes Stettmaier betonte, sich selbst zu verwalten und im Team zu arbeiten.

Die Exponate erhielten sie in der Mehrzahl durch einen Aufruf an die Familien der Schülerschaft als Leihgaben, doch ist auch ein Nachbau eines tragbaren Telefons mit Hilfe eines 3D-Druckers zu sehen, und dank einer Spende von Christian Breit vom T-Premium Shop in Eging am See konnte sogar ein Feldtelefon aus dem Jahr 1958 angekauft werden.

Die Deggendorfer Museen unterstützten das Projekt von Anfang an tatkräftig, stellten den Ausstellungsraum im Handwerksmuseum mit Vitrinen und Regalen und das Know-how der Mitarbeiter zur Verfügung und gaben Tipps zum Konzept und zur Gestaltung der Ausstellung.
Herausgekommen ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann, wie Greta Butuci, die Leiterin des Handwerksmuseums, bei der Ausstellungseröffnung letzten Donnerstag in ihrer Begrüßung herausstellte. Die bemerkenswerte technologische Evolution werde vor Augen geführt, Erinnerungen würden geweckt, aber auch Einblicke in die Zukunft gegeben.

Für das P-Seminar führte Hannes Stettmaier in die Ausstellungskonzeption ein. Er dankte zunächst Anja Fröhlich und Greta Butuci sowie den Mitarbeitern des Museums, sodann den Leihgebern und Spendern der Exponate, Markus Brandl für die Betreuung, Unterstützung und Anleitung, der Schulleitung, vertreten durch Sonja Würf, und der Lehrerschaft des Robert-Koch-Gymnasiums und schließlich stellvertretendem Landrat Roman Fischer für sein Erscheinen.

Die Ausstellung, die die Entwicklung der Technik in den letzten 80 Jahren darstelle, so Stettmaier, setze sich aus drei Teilen zusammen, die im Ausstellungsraum durch verschiedenfarbige Bodenmarkierungen verdeutlicht würden: Der erste Teil widmet sich den Mobiltelefonen (blaue Markierung), vom Koffertelefon aus dem Jahr 1958 bis hin zur supermodernen Technologie mit dem Samsung Galaxy Fold 4, einem klappbaren Smartphone.

Im zweiten Teil (gelbe Markierung) geht es um Computer. Hier wird ein Überblick gegeben vom Zuse Z3, dem ersten vollautomatischen Rechner aus dem Jahr 1941 bis hin zu den aktuell stärksten Prozessoren. Zu bewundern ist hier auch ein noch funktionierender „Kultcomputer“, ein Commodore C128, der 1985 veröffentlicht wurde.

Der dritte Ausstellungsteil entführt in die Welt des Gaming (rote Markierung) und zeigt die Entwicklung von der Xbox bis hin zu neuesten Konsolen wie der Playstation 5. Hier können sogar an einem emulierten Computer die „Spiele der Kindheit“ gespielt werden, was zahlreiche Vernissagenbesucher auch sofort nutzten.

Es ist bemerkenswert, wie die Schüler des P-Seminars ihr Projekt umgesetzt haben. Die Ausstellung führt klar gegliedert und kenntnisreich in die Technologie-Geschichte ein und ist dadurch faszinierend für Jung und Alt. Sie veranschaulicht in zahlreichen Exponaten die Fortentwicklung der Technik von Telefonen, Computern und Konsolen von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Und so kann man der Ausstellung „Vom Z3 bis zur PS5TM“ im Handwerksmuseum, die bis zum 5. November zu sehen ist (Öffnungszeiten: Di bis Sa 10.00–16.00 Uhr, So 10.00–17.00 Uhr), nach der erfolgreichen Vernissage noch viele weitere Besucher wünschen.