
Spendenverkauf für Erdbebenopfer
Ein kulinarischer Spendenverkauf zu Gunsten der Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien
Unbestritten leben wir in einer säkularisierten und pluralistischen Welt, die von Leistungsorientierung und dem Streben nach Anerkennung und Geltung geprägt ist. Welche Rolle spielen Gott und Glaube dann in unserer Gesellschaft, an unseren Schulen?
So wenig wir das vielleicht wahrnehmen (wollen), durchzieht die christliche Tradition dann doch, wenngleich mitunter latent, unser (schulisches) Leben: Man denke an urchristliche Werte wie Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Treue, Toleranz und Liebe oder das – häufig kirchlich motivierte – Brauchtum. Allein rational erscheint deshalb der Religionsunterricht nicht nur sinnvoll, sondern geradezu unverzichtbar.
Der spirituell-theologische Aspekt der Religion, der den Verstand des Menschen übersteigt, nämlich der Glaube an Gott als liebenden Schöpfer, Helfer, Erlöser wird dagegen immer nur ein Angebot bleiben. Der Religionsunterricht kann und will keine „Nachwuchssicherung“ der Kirchen sein, denn dies würde die notwendigerweise freie Entscheidung für oder gegen Gott pervertieren. Vielmehr gilt es, sich fundiert, reflektiert und kritisch mit der christlichen Lehre auseinanderzusetzen, um so dem Glauben begegnen und eine verantwortete Antwort geben zu können.
Ferner begleitet der Religionsunterricht „die jungen Menschen in ihrer Selbsterfahrung und Identitätsfindung, insbesondere unterstützt er ihre geistig-religiöse und soziale Entwicklung“ (Lehrplan Bayern) und leistet einen wichtigen Beitrag zur gymnasialen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung.
Warum Religionsunterricht? Weil wir religiöse Kompetenz mehr denn je brauchen.
(in Kooperation mit Evang. Religion und Ethik)
Raphael Brilka
Tobias Fischl
Angela Fürstenau
Klaus Habermeier
Rudolf Stangl
Willibald Stock
Heribert Strunz
Laura Wilhelm
5. Klasse | Leben gestalten 5 | Klett-Verlag |
6. & 7. Klasse | Religion vernetzt Plus | Kösel-Verlag |
7. Klasse | Religion vernetzt (G8) | Kösel-Verlag |
8. Klasse | Leben gestalten (G8) | Klett-Verlag |
9+ | kein Lehrbuch | – |
10. Klasse | Religion vernetzt (G8) | Kösel-Verlag |
Q – Stufe | Leben gestalten (G8) | Klett-Verlag |
in der Diaspora
Evangelischer Religionsunterricht in der Diaspora – das bedeutet für uns am Robert-Koch-Gymnasium in der Regel vor allem überschaubare Unterrichtsgruppen und eine familiäre Atmosphäre, aber auch 8 bzw, 9 Jahre lang dieselben Mitschülerinnen und Mitschüler und dieselbe Lehrkraft. Da lernt man sich ziemlich gut kennen.
Evangelisch Sein in der Diaspora – das bedeutet, unsere Vorfahren oder wir selbst kommen meist woanders her – aus einer Gegend, die mehrheitlich evangelisch ist: Mittelfranken, Norddeutschland, oder ganz oft auch aus Kasachstan oder einer anderen ehemaligen Sowjetrepublik. Aber man muss nicht unbedingt evangelisch sein, um am evangelischen Religionsunterricht teilzunehmen. Auch konfessionslose Schülerinnen und Schüler sind herzlich willkommen und können einen Antrag auf Teilnahme stellen.
Evangelischer Religionsunterricht gibt Einblicke in die Welt des Glaubens und thematisiert die großen Fragen des Lebens aus evangelischer Perspektive. Er will Wege zum Glauben eröffnen und Schülerinnen und Schülern dabei helfen, ihren Ort in der Gemeinschaft der Christen zu bestimmen und sie hinführen zu einem vor Gott verantwortlichen, achtsamen Umgang mit Mensch und Welt. Glaube ist aber keine Voraussetzung und kein Muss.
Ganz im Zeichen der Ökumene gibt es auch viele gemeinsame Unternehmungen und Veranstaltungen zusammen mit den katholischen Schülerinnen und Schülern und deren Lehrkräften. Vor allem die Schulgottesdienste werden regelmäßig gemeinsam vorbereitet und gefeiert. Und zu Erkundungen der Moschee in Fischerdorf oder der Synagoge in Straubing sind die Ethikschülerinnen und -schüler selbstverständlich auch mit von der Partie.
LEHRWERK
Reihe „Moment Mal!“, Evangelische Religionslehre Gymnasium
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
(Immanuel Kant)
Im Ethikunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit den großen Fragen der Menschheit, sondern auch mit den Herausforderungen des Lebens. Im Prozess des Erwachsenwerdens möchten wir die jungen Menschen begleiten und ihnen einen sicheren Raum für Reflexion und Diskussion bieten. Denn heute gewinnt die Fähigkeit, reiflich überlegte Entscheidungen zu treffen wohl mehr denn je an Bedeutung. Wo früher überschaubare Traditionen und Überzeugungen den öffentlichen Diskurs geprägt haben, ist unsere moderne Gesellschaft gekennzeichnet durch das Nebeneinander einer Vielzahl an Kulturen, Lebensentwürfen und Meinungen, die es einem nicht immer leicht machen, eigene Überzeugungen zu entwickeln und vertreten. Ziel des Ethikunterrichts ist es daher, junge Menschen bei ihrer moralischen Orientierung zu unterstützen.
Das Fach Ethik wird als Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler erteilt, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Der Ethikunterricht findet dabei jeweils im klassenübergreifenden Verbund für eine Jahrgangsstufe statt. Inhaltlich setzten sich die Kinder und Jugendlichen konkret mit Themen aus dem modernen Alltag, aber auch zentralen Glaubensinhalten der Weltreligionen auseinander. In den höheren Jahrgangsstufen gewinnt dann die klassische und moderne Philosophie an Bedeutung. Nicht zuletzt ist es uns als Fachschaft wichtig, in Form von Projekten und Aktionen das Schulleben aktiv mitzugestalten. Als Alternative zu den Schulgottesdiensten wird daher beispielsweise jeweils eine ‚Ethiklesung‘ oder ‚Wertestunde‘ angeboten und immer wieder sollen auch Ausstellungen im Schulhaus mit Ergebnissen des Ethikunterrichts oder besinnlichen Impulsen zum Nachdenken anregen.
Bettina Wagner
Ingrid Naber
Ruth Zeitlhöfler
Folgende Lehrwerke kommen derzeit in den verschiedenen Jahrgangsstufen zum Einsatz:
5. – 7. Klasse | Leben leben | Klett Verlag |
8. Klasse | ethikos | Oldenbourg Verlag |
9., 9+, 10. Klasse | Forum Ethik | Klett Verlag |
Q11, Q12 Klasse | ethikos | Oldenbourg Verlag |
Unsere Partnerschule in Port-au-Prince
„Was man nie anfängt, dauert am längsten“, (der Ohm, in J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“). Und nur, wenn wir im Kleinen lernen anzufangen, können wir ein Netz der Solidarität um die Welt spannen. Diese Werte werden wir brauchen, damit die Welt und die Menschheit eine Zukunft haben. In der Covid-Pandemie üben wir diese Solidarität, und wir werden sie auch für die Welt brauchen, wenn die Pandemie Geschichte ist.
Seit 13 Jahren richtet sich unserer Solidarität auf Haiti. In Port-au-Prince hat Marie-Josée Laguerre, Lehrerin und Erzieherin, ihr Elternhaus in ein Heim für Waisenkinder umgewandelt. Seit fast 40 Jahren kämpft sie auf der Insel in der Karibik für die Ärmsten der Armen.
Marie-Josée besucht das Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf sogar gelegentlich persönlich, berichtet von der Not der Menschen und hat meist Hiobsbotschaften im Gepäck. Erdbeben und Überschwemmungen sind bitterer Alltag. Wir versuchen von hier aus durch Aktionen die Projekte auf Haiti mit unseren Spenden zu unterstützen: versteigern gebrauchte Dinge, verkaufen Waffeln und Kuchen, spenden Preisgelder, organisieren Vorträge und unterstützen damit die Arbeit von Madame Laguerre. Sogar eine Solaranlage auf dem Dach des Kinderheimes wurde ermöglicht, mit gesponsert von der Solarenergieförderung Bayern.