Superstars der Antike

In diesen Tagen bewegt die Fußball-WM in Katar wieder die Gemüter – ein Top-Spektakel zwischen Heldenverehrung, fanatischen Fans und politischer Einflussnahme. Dass Veranstaltungen wie diese keineswegs ein modernes Phänomen darstellen, durften die Lateinschüler der 8.Klassen beim Besuch der Sonderausstellung „Gladiatoren – Superstars der Antike“ in Künzing hautnah erleben. Freundlicherweise gewährte das Museum unserer Besuchergruppe auch zwei Tage nach dem offiziellen Ende der Ausstellung noch den Zutritt. Viel Interessantes war im Rahmen einer ausführlichen Führung durch die Sonderausstellung dabei zu erfahren, und die Parallelen zum heutigen Sportbusiness wurden nur allzu deutlich. Wer hätte gedacht, dass die Römer schon Merchandise-Artikel wie Tonfiguren der berühmtesten Gladiatoren hatten, dass nach Ausschreitungen von Fans Kämpfe verboten wurden oder es mit dem „lanista“ schon eine Vorform des modernen Fußballmanagers gab? Gänzlich den Sprung in die Jetztzeit zeigte, dass sich die damaligen Gladiatoren – ganz „up to date“ – vollständig vegan ernährten, um ihre Kampfkraft zu steigern. Doch auch die mitunter grausamen und brutalen Seiten des Gladiatorendaseins wurden in der Ausstellung ausdrücklich vermittelt – die lokale Ausprägung mit der Darstellung des Künzinger Amphitheaters konnte man zudem anschaulich erleben. Am Ende durften die Schüler sich noch einmal persönlich mit den verschiedenen Ausstellungsexponaten vertraut machen und auch einzelne Ausrüstungsgegenstände der Gladiatoren dementsprechend ausprobieren. Und so verließen alle die Ausstellung mit dem Eindruck, dass schon vor 2000 Jahren die Faszination von Sportwettkämpfen so groß war wie heute, wo bereits auf der Rückfahrt die aktuellen WM-Ergebnisse diskutiert wurden.