Diese und viele andere spannende Fragen erörtere Markus Fischer, technischer Leiter des Geschäftsbereichs PE-Folien der Firma Bachl aus dem Bayerischen Wald, im Rahmen eines von OStRin Monika Trum organisierten Vortrags, an dem die beiden Q11-Chemiekurse des RoKos mit ihren Lehrerinnen StRin Ann-Katrin Wagner und StRin Verena Stoiber gespannt teilnahmen. Neben einem kurzen Einblick in das familiengeführte Unternehmen Bachl mit über 30 Standorten in acht Ländern Europas, stellte Herr Fischer anfangs unterschiedliche Kunststoffarten und deren Herstellung vor. Der Schwerpunkt des Vortrags lag dann auf dem Thermoplast Polyethylen (PE). Die Herstellung in einer Blasfolienanlage, Verwendungsmöglichkeiten, sowie Eigenschaften und Recyclingfähigkeit wurden erläutert und diskutiert. Neben der Erklärung spannender Begriffe wie der sogenannten „Corona-Vorbehandlung“, eine Behandlung der unpolaren Folien, um Folienaufdrucke zu ermöglichen, wurde auch ein Ausblick auf den kompostierbaren Dämmstoff „Popcorn“ gegeben.

Im zweiten Teil zeigte Herr Fischer den SchülerInnen auf, was man unter dem Begriff PCR-Material versteht (Post Consumer Rezyklat = Kunststoffmaterial, das aus den Abfällen der Endverbraucher recycelt wird) und wie stark umkämpft die Rohstoffe des Recyclingkreislaufes bereits sind. Die Firma Bachl bezieht beispielweise Recycling-Rohstoffe aus Spanien, Tschechien, Österreich, den Niederlanden und Deutschland. Insbesondere der letzte Teil des Vortrags regte die SchülerInnen zum Nachdenken und Diskutieren an. Meeresverschmutzung verursacht durch Kunststoffmüll, Regenwaldabholzungen zur Zuckerrohrproduktion in Brasilien und die Frage nach dem Begriff des „Bio-Kunststoffs“ hinterließen Raum für weitere Nachforschungen.
StRin Ann-Katrin Wagner