Und hätte man die vergangenen drei Jahre auch im Winterschlaf verbracht: Spätestens am vergangenen Samstag hätte man am Robert-Koch-Gymnasium bemerkt, dass etwas anders war. Trotz aller digitaler Angebote der Coronazeit und deren liebevoller Unterfütterung durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer wollten die interessierten Eltern und Viertklässler doch endlich wieder live vor Ort mit dabei sein. Erwartungsvolle Gesichter, aufgeregte Blicke und zahlreiche fragend ausgestreckte Finger der künftigen Gymnasiastengeneration füllten gleichzeitig die Ränge im Erdgeschoss und im Obergeschoss der Aula zur Begrüßung durch Schulleiter OStD Heribert Strunz, Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Detlef Brumbi und das Schulmaskottchen RoKodil, während sich der Andrang vom Eingang her ungebrochen fortsetzte und sich das „RoKo“ für eine kurze Weile zum gefühlten Mittelpunkt des bekannten Universums verwandelte. Als die Bläsergruppe unter OStRin Margit Kink und die Showturner unter StDin Angela Fürstenau die Veranstaltung mit ihren Vorführungen kunstreich eröffneten, gab es dann kein Halten mehr; in gut organisierten Gruppenführungen machten sich die Mütter und Väter mit ihren Kindern auf zur Hausbesichtigung, die keine der vielen brennenden Fragen offenlassen sollte – sei es zur offenen Ganztagsschule, zur Tutorenbetreuung der Fünftklässler, zur Fußballklasse und zur Theaterklasse, zur iPad-Klasse, zum Programm „Schüler helfen Schülern“, zu den allzeit bereiten hauseigenen Schulsanitätern, zum mathematisch-naturwissenschaftlichen und zum wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bildungszweig oder auch ganz einfach zum täglichen Miteinander, für das die in großer Zahl ebenfalls anwesenden Schülerinnen und Schüler nur zu gerne Zeugnis ablegten.

Die erste Tour führte durch die Naturwissenschaften, wo die jungen Besucherinnen und Besucher sich nicht nur die modernen Computerräume anschauen, sondern auch das Chemielabor mit seinen brodelnden und farbenfrohen Flüssigkeiten erkunden oder ihren Glückscent vergolden durften. In den Räumen der Biologie konnten sie die Welt unterm Mikroskop betrachten, während vor der Tür die von den Schülern selbstprogrammierten LEGO-Roboter zeigten, was sie so alles draufhaben. Wem dann die Mathematik „zum Anfassen“ noch nicht genug war, der erlebte in der Physik-Show der Oberstufe magische Momente – oder wenigstens Momente, die sich magisch anfühlten, nachdem sie Physik ja lieber mit logischen Erklärungen punktet: die Fliehkraft oder auch der Körperschwerpunkt machen’s möglich! Eine weitere Tour stellte die Fächer Deutsch und die modernen Fremdsprachen am Robert-Koch-Gymnasium vor, nämlich Englisch (inklusive iPads im Englischunterricht), Französisch und Spanisch, daneben Latein als nicht minder attraktive Alternative. Die Fachschaft Wirtschaft thematisierte die Frage, wie man ans Geld kommt, oder zumindest woran man echtes Geld erkennt. Bei den Geographen galt es verschiedene Gesteinsarten zu erkennen und Karten zu lesen, sowie auch eine aktuelle Sonderausstellung zum Nachdenkthema Thema Stein- und Schottergärten. Das bestens aufgestellte Unterstufen-Theater beeindruckte seine potentiellen Nachfolger auf jenen Brettern, die die Welt bedeuten können, und nicht zuletzt von den Stop-Motion-Filmen des Wahlkurses Film, den man hier regelmäßig belegen kann, ließen sich etliche der Youngsters fesseln.

Daneben spielten natürlich auch die Künste und der Sport eine tragende Rolle im Programm; schließlich ist Bildung nicht nur eine fachliche, sondern eine zwischenmenschliche, ja eine Universaldisziplin. Seien es Bigband, Bläser, Streicher oder die Instrumentalklasse, sie alle ließen sich von ihren Gästen über die Schulter schauen oder auch mal selbst ausprobieren; in den Räumen der Kunsterziehung lud die Druckerwerkstatt zum Mitmachen ein, etliche selbst marmorierte Ostereier konnten am Ende der Veranstaltung mit nach Hause genommen werden. In den Sporthallen sorgte ein Sportparcours für die notwendige Bewegung nach all dem Input, während sich die Väter über den anstehenden Bau der neuen Sechsfach-Turnhalle erkundigten. Ausgestattet mit einem Laufzettel zur „Entdeckungstour“ durch das Haus, blieb somit kaum eine Ecke unerforscht, kaum eine Frage ungestellt –  und so mancher wird sich schlussendlich ganz von selbst erklären haben können, warum man hier auf ein Schulmotto setzt, das ebenso einfach wie eingängig ist: „RoKo – Mehr als Schule“.