Nach drei Jahren Pause konnte in diesem Schuljahr wieder in der 6. Jahrgangsstufe der Bionik-Schulbesuch der Technischen Hochschule Deggendorf am Robert-Koch-Gymnasium stattfinden. In einem 45 minütigen Fachvortrag klärten Student*innen aus dem MINT-Team unter der Leitung von Dipl. Ing. Tanja Zellner zusammen mit den Schüler*innen den Begriff Bionik und zeigten vielfältige Beispiele aus der Technik, bei der man Formen, Materialien, Funktionen und Prozesse von Organismen aus der Natur abgeschaut hat. Die Firma Ziehl-Abegg produziert z.B. Industrieventilatoren, deren Grundbauplan dem Federbau der Eulen nachempfunden wurde. Während die nachtaktiven Vögel durch ihr leises Fliegen so unbemerkt an ihre Beute kommen, ist es in Wohnanlagen oder Hallen von Vorteil, den Geräuschpegel und den Energieverbrauch zu senken. Für moderne Autoreifen mit Spezialprofilen diente die Katzenpfote als Vorbild, um ein Wegrutschen beim abruptem Bremsen zu vermeiden. Im Alltag nicht mehr wegzudenken ist der Klettverschluss, dessen Prinzip 1951 der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral an verhakten Klettfrüchten im Fell seines Hundes entdeckte und nachbaute.
Von sich selbst schärfenden bionischen Messern, aus dem Nagetierreich abgeschaut, Schmetterlingsdisplays mit geringer Reflexion nach dem Vorbild des Glasflügler-Falters bis hin zum Salzstreuer, einer Mohnkapsel nachgeahmt, oder selbstreinigende Wandfarben mit Lotuseffekt. All diese Beispiele verblüfften die Kinder. In einem Quiz „Was gehört zu wem?“ konnten technische Produkte problemlos den natürlichen Vorbildern zugeordnet werden.
Im zweiten Teil durften die Sechstklässler*innen selbst experimentieren. Praktische Versuche zur Stromlinienform von Körpern, zum Lotuseffekt, zum Klettverschluss und zur Aerodynamik beim Fliegen mit Papierbögen wurden in Kleingruppen durchgeführt und ausgewertet.
Bionik ist eine spannende zukunftsweisende Wissenschaft, die sich die Natur zum Vorbild nimmt. Strukturen, Prozesse und Konstruktionen der Tiere und Pflanzen, die im Lauf der Evolution entwickelt und optimiert wurden können den Menschen in Alltag und Technik extrem von Vorteil sein. Die Organisation des Schulbesuchs übernahm die NuT-Lehrerin Monika Trum.