Wie arbeitet eigentlich ein Wissenschaftler? Mit dieser Frage beschäftigen sich in dieser Woche die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe in der neuentwickelten Wissenschaftswoche des neunjährigen Gymnasiums am RoKo. Außerhalb des regulären Stundenplans erarbeiten die Oberstufenschüler zum großen fächerübergreifenden Rahmenthema „Körper in Bewegung“ in Kleingruppen fachspezifisch eine Frage- und Problemstellung, die Lehrkräfte einer Klasse vorbereitet haben und die Teams auch in dieser Woche unterstützend begleiten. Den Schülerinnen und Schülern bietet sich die Gelegenheit, intensiv in die Rolle eines Wissenschaftlers zu schlüpfen und erkennen so die Grundlagen und Vorzüge wissenschaftlichen Arbeitens.
Theresa, Edo und Anna aus der Klasse 11b sind begeisterte Naturwissenschaftler und haben sich für das Leitfach Chemie entschieden. Sie erhielten als Aufgabe, die in einer Sport-Umkleide gefundenen Tabletten der Marke „Wensodium“ zu analysieren, um herauszufinden, ob diese Pillen für den Leistungssport verbotene chemische Substanzen enthalten. In einer weitgehend selbstgesteuerten Arbeitsphase, bei der ihnen ihr Chemielehrer Stephan Wensauer beratend zur Seite steht, identifizieren sie schrittweise mit charakteristischen Nachweis-Methoden die chemischen Inhaltsstoffe des Präparats. Des Weiteren werden zur Verfügung gestellte Materialien zu Dopingmitteln und ihre Wirkung im menschlichen Organismus ausgewertet. Das Fach Deutsch beleuchtet das Rahmenthema „Körper in Bewegung“ im Bereich Körpersprache. Die Schülerinnen dieser Gruppe setzen sich mit körpersprachlichen Elementen in literarischen Texten und Werken, wie z.B. „Körpersprache“ des österreichisch-israelischen Pantomime und Autors Samy Molcho auseinander. Die Unabhängigkeitsbewegung in den USA rückt im Fach Geschichte in den Mittelpunkt und wie die Wahl einer mathematischen Methode zur Erstellung von Ranglisten das Ergebnis eines Sportwettkampfes beeinflusst, ist im Fach Mathematik zu bearbeiten. Aber auch im Fach Musik kann das Rahmenthema in Form von Musik und Tanz optimal wissenschaftlich analysiert werden.
Am Ende der Woche werden alle Ergebnisse der multiperspektivischen Auseinandersetzung mit dem Rahmenthema und der produktiven Zusammenarbeit im Team im Klassenverband präsentiert. Die Neugierde auf wissenschaftliches Arbeiten für den Erkenntnisgewinn ist auf jeden Fall nach dieser intensiven Arbeitsphase bei den Jugendlichen geweckt worden.