Ein Schüler liegt bewusstlos und stark blutend am Boden, ein Lehrer will helfen und fällt in Ohnmacht, viele Passanten stehen herum und gestikulieren wild durcheinander, während eine Frau mit leerem Blick auf einer Bank sitzt, ein Unfall vor mir auf der Autobahn und ich bin der erste, der nachts im Dunkel bei minus fünf Grad und Schneefall vorbeikommt. Das sind viele Szenen, die sich im Kopf nahtlos aneinanderreihen, wenn man sich Situationen vorstellt, in die man nie als Beteiligter oder als betroffenes Opfer geraten möchte. Umso wichtiger ist es somit, diese Situationen hinsichtlich ihrer lebensbedrohlichen Dramatik zu entschärfen.
Was also tun? Diese Beklommenheit und Handlungsstarre, in die man dabei geraten könnte, zu lösen, bedarf der Vorbereitung. Eine Gefahr zu kennen und sich nicht darauf vorzubereiten, wäre im Gegensatz dazu unverzeihlich.
Also fanden sich am unterrichtsfreien Buß- und Bettag, den 19.11.2025, einige Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeiterinnen des Schulsekretariats am Robert-Koch-Gymnasium zusammen, um sich in der Ersten Hilfe fortzubilden bzw. um darin wieder mehr Sicherheit zu gewinnen. Die Referentin Stefanie Gloth von den Maltesern in Deggendorf führte uns in einer fachlich fundierten und angenehm kompetenten Vorgehensweise an die verschiedenen Aufgabenbereiche der Ersthelfertätigkeiten wie die Durchführung von Maßnahmen zur Wiederbelebung, den Selbstschutz und die weitere Versorgung von in Not geratenen Personen wieder ein.
Die positive Erfahrung, die wir alle daraus zogen, ist: Es ist nicht schwer, Menschen zu retten – und zu helfen, ist etwas zutiefst Menschliches. Es sollte aber nicht an mangelnder Vorbereitung scheitern – das wäre schade, besonders aus der Sicht der Betroffenen.
StR Johannes Scholl
