„Moin!“ Diesen allgemeinen norddeutschen Gruß eigneten sich sehr schnell 29 Schüler*innen der Q11 des Robert-Koch-Gymnasiums an, die sich eine Woche lang mit ihren Lehrern Florian Spann und Monika Trum zur Studienfahrt nach Hamburg aufmachten. Nach einer entspannten Zugfahrt mit dem ICE durchkreuzte eine zu entschärfende Fliegerbombe im Innenstadtbereich die Anfahrt zum Hotel. Aus geplanten 20 Minuten wurden 2,5 Stunden und die Gruppe musste sich samt Reisegepäck in überfüllten Linienbussen einen eingequetschten Stehplatz erkämpfen. Doch die nächsten Tage waren dann versöhnlicher. Bei strahlendem Sonnenschein zeigten die beiden Hamburger Originale Fiete und Fritz den Niederbayern die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt an der Elbe. Während sich die eine Gruppe zum Konzerthaus mit der unverwechselbaren Silhouette – die Elbphilharmonie – aufmachte, deren Außenfassade gerade von Industriekletterern für 57 000 Euro gereinigt wurde, begab sich die zweite Gruppe zum Wahrzeichen und Touristenmagnet Hamburgs, den Michel, in dem sie einem Orgelkonzert lauschten. Mit acht Metern Durchmesser stellt er den Rekord für Deutschlands größte Turmuhr auf und ist gut sichtbar für die Seeleute auf den Schiffen. Ein Abstecher zum höchsten Turm Hamburgs, der Überrest der Hauptkirche Sankt Nikolai, zeigt als Mahnmal die Gräuel des Zweiten Weltkriegs auf. Auch der alte Elbtunnel wurde durchwandert. Dass Hamburg um 1500 mehr Brücken hat als Venedig, verblüffte die zukünftigen Abiturient*innen genauso, wie die Tatsache, dass das Hamburger Rathaus drei Zimmer mehr hat als der Buckingham Palace in London. Eine Hafenrundfahrt mit einer Barkasse durch die Speicherstadt und durch den Containerhafen stand natürlich auch auf dem Programm. Bei einem Picknick im Park „Planten un Blomen“ klang der Tag zu Tschaikowskys Dornröschenwalzer mit Wasserspiel und Lichtorgel aus. Die Füße der Reisegruppe wurden in den nächsten Tagen ziemlich strapaziert durch den Besuch des Miniaturwunderlands und durch eine geführte Kiez Tour in St. Pauli. Ein Highlight, das Physikerherzen höherschlagen lässt, war die Besichtigung des Forschungszentrums DESY (Deutsche Elektronen-Synchrotron), deren Aufgabe darin besteht, die Struktur, Dynamik und Funktion der Materie zu erforschen. Die Forschungsanlage mit den Experimentierhallen PETRA III, eine der hellsten speicherringbasierten Röntgenstrahlungsquellen der Welt, wurde besucht. Die FLASH-Anlage mit dem weltweit ersten Freien-Elektronen-Laser im Röntgenbereich, sowie die 2007 stillgelegte in 20 m Tiefe befindende Anlage HERA B konnten besichtigt werden. Zur Stärkung genoss man kulinarische Köstlichkeiten an den Landungsbrücken, im Portugiesen Viertel oder auch im Schanzenviertel. Abgerundet wurde die Studienfahrt mit dem Besuch des Musicals „Hamilton“ oder dem Kinofilm „Oppenheimer“, der an diesem Tag Premiere hatte. Am Ende der Fahrt hat man viele Eindrücke mit nach Hause genommen und festgestellt, dass Hamburg viele Kontraste bietet. Obwohl sie eine sehr wohlhabende Stadt ist, leben dort über 20 000 Obdachlose, denen man an vielen Ecken begegnete. Für die Studienfahrer*innen stand aber fest: „Wir kommen wieder! Moin!“