Wenn ich an die Studienfahrt nach Italien denke, strömen eine unglaubliche Anzahl an Bildern, Gerüchen und Geräuschen auf mich ein. Erinnerungen, wie wir zum ersten Mal die historischen Stätten mit eigenen Augen sehen können, über die wir schon so viel im Unterricht gesprochen und gelesen haben: Die Kurie, die Via Sacra, der Trevi Brunnen, die Spanische Treppe, der Ausblick auf das Forum Romanum. Bildfetzen, wie wir vor dem Kolosseum stehen und trotz Touristenmenge versuchen ein Bild von unserer Gruppe zu machen, dann die staubigen Straßen von Pompeji, wo man an den Häusermauern noch Kritzeleien entdecken konnte. Das Hupen der Autos im Straßenverkehr, egal in welcher Stadt wir waren. Die stickige Hitze in Neapel und die freudige Erleichterung auf der dortigen Burg dann doch einen kühlen Windhauch erspüren zu können. Von diesem Platz aus die Möglichkeit direkt auf den Vesuv zu blicken, unter einem die verwinkelten Straßen der Altstadt – überhangen mit farbenfrohen Girlanden, Wäscheleinen und Fotos der erfolgreichen neapolitanischen Fußballmannschaft –, die dann in die enorme Piazza del Plebiscito münden. Die wunderschöne Bootsfahrt um Capri herum und die dortigen, überall feilgebotenen, gigantischen Zitronen, während sich an der Hafenstraße ein kleines Geschäft neben ein anderes drängt. Dann die zerklüftete Badebucht bei Anacapri, in der es so ein wunderschönes, türkisblaues Meerwasser gibt, wie es die meisten noch nie gesehen haben. Große Eisbecher, riesige Pizzen, das fünf Gänge Menü nach der Besichtigung von Pompeji, das wir verkleidet als Römer essen dürfen. Die vielen Abende, die wir in der lauwarmen Nachtluft mit unseren Freunden verbringen und an denen uns freigestellt ist die Städte auf eigene Faust zu erkunden. Der großartige Ausblick auf den Dachterrassen, sowohl in Rom als auch in Sorrent. Die kanadische Reisegruppe im Sorrentiner Hotel, die nicht ganz begriffen hat, dass wir verstehen, wenn sie auf Englisch über uns reden, und die Erheiterung als wir feststellen, dass sie einen Großteil ihrer Wäsche auf dem Dach aufgehängt haben. Die zwei Filme, die wir uns auf unseren langen Busfahrten am Busfernseher angesehen haben, während die meisten dabei langsam eindösen. Das Museum in Florenz, der Stadt, die wir als letztes besuchten, wo wir zusammen bei einem öffentlichen Klavier „Ein hoch auf uns“ singen, und der wunderschöne Sonnenuntergang vom Piazzale Michelangelo aus, von dem man beobachtet, wie der Geburtsstadt Dantes ein orangeroter Farbton verliehen wird. Und dann wie uns niedergeschlagen klar wird, dass das der letzte Abend in Italien ist, und wir feststellen müssen, dass wir noch so viel entdecken könnten, insbesondere in Rom. Zum Glück aber haben wir vorgesorgt und eine Münze in den Trevi Brunnen geworfen, denn dann kann einer Rückkehr zur ewigen Stadt ja nichts mehr entgegenstehen…