Gegen Ende des Jahres darf sich die 10. Jahrgangsstufe alljährlich im Rahmen des geographischen Themenkomplexes „Entwicklungshilfe versus Unterentwicklung“ mit einem der bisher erfolgreichsten Entwicklungshilfe-Projekten der Welt auseinandersetzen. Das One-Dollar-Hilfsprogramm, seine Facetten sowie seinen Erfolgszug um die Welt wird dabei von Gerhard Wilfling, selbst nicht nur aktiv Mitwirkender, sondern auch Berufsschullehrer in spe von „nebenan“, den Schülern haptisch vor Augen geführt. Nach einem Kurzvortrag über die Strategie, die jenes Programm im Gegensatz zur breiten Masse an Entwicklungshilfsmaßnahmen verfolgt, demonstriert Hr. Wilfling den Bau einer 1 $-Brille vor Ort. Mithilfe einer Biegemaschine durften dabei die Schüler selbst versuchen, eine jener Brillen aus Federstahldraht herzustellen.

Das Projekt verfolgt die Strategie der Hilfe zur Selbsthilfe. Über 950 Millionen Menschen weltweit leiden an Kurzsichtigkeit, doch besonders Länder wie Afrika haben keine Möglichkeit, eine ihren Bedürfnissen angepasste Brille zu erwerben. Die Folge ist, dass sie – selbst wenn sie Zugang zu einer schulischen Ausbildung haben – an Defiziten beim Schreiben und Lesen leiden, nur bedingt die Chance auf einen entsprechenden Beruf erhalten oder diesen sogar mit Verschlechterung der Augen abbrechen müssen.

So hat es sich die Organisation der 1 $-Brille zur Aufgabe gemacht, dem entgegenzutreten und versorgt so nicht nur Menschen mit Sehschwäche mit Brillen, sondern bildet vor Ort zudem Fachkräfte aus, die in Zukunft diese selbst herstellen können. Somit schafft die 1$-Brille Arbeitsplätze und regt die Wirtschaft an, da eine Brille für den Unkostenbeitrag von einem Dollar zu erwerben ist.

Damit stellt dieses Projekt „wahre“ und damit „nachhaltige“ Entwicklungshilfe dar, wie die Schüler praxisnah erfahren durften.

OStRin Bahle