Sommerkonzert des Robert-Koch-Gymnasiums erntet tosenden Beifall

Ein Sommerkonzert im Sommer. Ja freilich, wann denn sonst, werden Sie sich denken ‒ wenn auch die Zeit unmittelbar nach der Sommersonnenwende zwangsläufig Temperaturen mit sich bringt, die zwar manch schöne Figur so richtig zur Geltung bringen, dafür aber auch recht schweißtreibend sein können. Mit Karl Valentin ließe sich die Freude über diese Hitze zwar gut rechtfertigen, denn wenn man sich nicht darüber freut, ist es halt trotzdem heiß. Zusätzlich „einheizen“ mit der Musik wollten die Schülerinnen und Schüler des RoKo mit ihren betreuenden Lehrerinnen und Lehrern dann aber doch nicht; wer braucht schon billiges Feuer unterm Hintern, wenn man doch auch liebevoll-gekonnt verzaubern darf? Wer braucht die vermeintliche Hitze der Nacht, wenn man mit Anmut, mit Humor, mit Hingabe und vor allem mit der puren Freude am Musizieren ein Stück Himmel auf Erden holen kann? Dann darf es natürlich auch der Triumphzug aus Aida sein, der den Abend mithilfe des Großen Orchesters eröffnet!

 

Der stellvertretende Schulleiter StD Klaus Habermeier, in voller Kenntnis des Programms, konnte denn auch seine Vorfreude nicht verbergen, als er die anwesenden Besucher begrüßte und mit glückstrahlender Miene zum Mithören und Mitstaunen einlud. Mit der Solistin Anna Goller (Q 11) und dem Streichorchester folgte unmittelbar darauf eine „Meditation“ von Jules Massenet. Das Große Orchester gab sodann Robert W. Smiths „Rites of Tamburo“ zum Besten, gefolgt vom Unterstufenchor, der u.a. „We are the World“ von Michael Jackson darbot. Die Streicherklasse, die Bläserklasse und der Kammerchor zeigten nacheinander, dass es nicht unbedingt die Liedart ist, die eine bestimmte Atmosphäre herbeiholt, sondern vielmehr die Art und Weise, wie man diese angeht: Vom ungarischen Csardas über den Bubblegum Pop von Megham Trainer bis hin zur Popballade „Eternal Flame“ der Bangles hat alles Seele, was nur beseelt gesungen oder instrumental interpretiert wird. In das gleiche – hier indes auch metaphorisch gebrauchte – Horn stießen die beiden Junior Bands, der Große Chor und die Big Band, die von John Lennons und Paul McCartheys „Hey Jude“ über G. Riedels „Wir Kinder aus Büllerbü“ bis hin zum Gospel Song „It’s A Me“ und Henry Mancinis berühmten „Pink Panther Theme“ die Vielfalt aufzeigten, mit der der Mensch sich musikalisch auszudrücken und mitzuteilen vermag.

 

Schulleiter OStD Heribert Strunz bedankte sich am Ende der ebenso farben- wie tonprächtigen Veranstaltung mit jeweils einem Blumenstrauß bei den Musiklehrern OStRin Margit Kink, OStR Oliver Kellermeier und StRin Julia Wenzl, sowie bei den Instrumentallehrern Mariusz Szyper, Andreas Stich, Andreas Toth und Martin Mayer, ohne die ein Abend wie dieser, der die abendliche Sommerhitze mit einer kühlenden musikalischen Brise hinwegfegte, erst erfunden werden müsste. Und wer bei „kühl“ nur einmal mehr an eine Metapher denkt, der sei hier rasch eines besseren belehrt: Auf echt coole Weise nämlich hatte OStR Oliver Kellermeier dem Publikum mitten im Verlauf des Konzerts gestehen müssen, dass er beim vergangenen Weihnachtskonzert, sehr zur Enttäuschung seines Kammerchors, ein Lied aufzuführen vergessen habe – und seinen Sängerinnen und Sängern damals versprochen habe, dies im Sommer nachzuholen. Mit einem breiten Schmunzeln und einem fröhlichen Raunen ließen sich die Zuhörer folglich mit dem nachgeholten „Leise rieselt der Schnee“ ein kühlendes Lächeln auf die Lippen zaubern. „Ein Hund is er scho“, mögen sich manche dabei erkennbar gedacht haben – und das natürlich nicht zu unrecht! Zweierlei kann man daraus lernen: Erstens ist so manche Vorweihnachtszeit vielleicht länger als man meinen möchte, und zweitens: Musik ist für den Menschen da. Und das ist letztlich alles was zählt.