Die Natur als Inspirationsquelle für die Technik:
Bionik-Schulbesuch am Robert-Koch-Gymnasium
Was haben der Gelbbraune Kofferfisch Ostracion cubicus und ein Pkw der Marke Mercedes-Benz gemeinsam? Die Körperform! Warum sich der schwäbische Autobauer ausgerechnet diesen kleinen kantig aussehenden Fisch, der in tropischen Meeren bei Korallenriffen lebt, als Vorbild für eine Karosserieform nahm, erklärten 4 Studentinnen und Studenten der THD den Schülerinnen und Schülern der 6. Jahrgangsstufe im Rahmen des Bionik-Projekts der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) und der THD am Robert-Koch-Gymnasium.
Anhand dieses Beispiels kann gut gezeigt werden, dass die Natur eine Inspirationsquelle für die Technik darstellt, die in diesem Wissenschaftszweig aus Biologie und Technik zur Anwendung kommt. Durch den besonders niedrigen Strömungswiderstand des Kofferfisches gelang es Mercedes-Benz, ein energiesparendes, aerodynamisches Fahrzeug, das „bionic car“ mit genügend Stauraum zu entwickeln.
In einer 45-minütigen Präsentation stellten die Studentinnen und Studenten weitere Phänomene aus der Natur vor, die abgeschaut wurden und in der Technik und im Alltag zu finden sind.
Auch die Libelle mit ihren schnellen Drehungen und der Fähigkeit, in der Luft zu „stehen“, nutzten Konstrukteure bei der Entwicklung von Hubschraubern.
Besonders fasziniert waren die SchülerInnen von der asiatischen Lotusblume, die auch als „die Reine“ bezeichnet wird. Der Grund liegt darin, dass Schmutz, Wasser, ja sogar Klebstoff an der vermeintlich glatten Blattoberfläche nicht haften bleibt, sondern abperlt. Der Trick der Pflanze: Die Oberfläche besteht aus vielen winzig kleinen Noppen, auf der Wasser und andere Teilchen keine Möglichkeit haben, sich auszubreiten. Sogar ein Gecko, der senkrecht an Glaswänden hochklettern kann, scheitert an der Lotuspflanze!
Fassadenfarben, Dachziegel, Bad-Keramik, Sportkleidung und Markisenstoffe mit Lotuseffekt gibt es bereits zu kaufen.
Im zweiten Teil dieses Bionik-Schulbesuchs durften die Sechstklässler selbst praktisch arbeiten und verblüffende Experimente zum Lotuseffekt, zur Stromlinienform von Körpern, zum Phänomen Klette und Klettverschluss, sowie zu Luftströmungen bei Flügelmodellen durchführen.
Es war ein interessanter Vormittag, sowohl für die Studenten, die ganz neue Erfahrungen in ihrer Lehrerrolle machten, als auch für die jungen Bionik-Forscher, die einen Einblick in diesen erstaunlichen Wissenschaftszweig bekamen.

