Warum die bayerische Geschichte in den Schulunterricht gehört

Vertreter der 11. Jahrgangsstufe zu Gast bei Feierstunde an der LMU München

 

Seit der Ruhestandsversetzung von Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger als Schulleiter kommt es nicht mehr allzu oft vor, dass das Robert-Koch-Gymnasium in der allseits bekannten und weithin rezipierten „Süddeutschen Zeitung“ aufscheint. Dass es so ganz ohne das „RoKo“ dann aber doch nicht geht, das bezeugte der SZ-Reporter für das Bayern-Ressort, Hans Kratzer, in der Ausgabe vom 23. Juni dieses Jahres, in der er unter dem Titel „Am Puls des Freistaates“ über den am Dienstag zuvor veranstalteten Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Instituts für Bayerische Geschichte in der Großen Aula der der Ludwig-Maximilians-Universität München berichtet.

Und das kommt nicht von ungefähr: Das Interesse an der Geschichte Bayerns gehört zum Geschichtsunterricht unserer Lehranstalt wie das Salz zur Suppe, wie die Schönheit zur Jugend, wie das Amen zur Kirche. Ganz von sich aus ließ deshalb das Institut über OStR Dr. Schütz dem Geschichtskurs 1g4 die Einladung zur Teilnahme an seiner Geburtstagsfeier zukommen, verbunden mit der Erkenntnis, dass es vor allem die jungen Gesichter sind, die alten Institutionen ihren Glanz verleihen, ihre Existenz ins rechte Licht der rückblickenden Vorausschau rücken. Ältere Gesichter waren dabei natürlich ebenso vertreten, namentlich vor allem die Alt-Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber und Dr. Günther Beckstein und Herzog Franz von Bayern, verbunden mit hunderten weiterer Gäste aus dem universitären sowie dem geschichtsvermittelnden Umfeld.

Weil das genannte Institut 1947 von einem bayerischen Ministerpräsidenten, nämlich dem bekannten Vater der bayerischen Verfassung Dr. Wilhelm Hoegner (SPD), ins Leben gerufen worden war, war auch der amtierende Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit von der Partie und stellte sich gemeinsam mit Institutsleiter Prof. Dr. Ferdinand Kramer und der ehemaligen Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes, Hildegund Holzheid, für ein Podiumsgespräch zur Verfügung, in dessen Rahmen alle drei die Geschichte des Amtes des Bayerischen Ministerpräsidenten erörterten. Neben grundsätzlichen Aspekten ergaben sich dabei auch durchaus amüsante Geschichten und Einsichten, als etwa der erzählfreudige Markus Söder vom Ablauf seines ersten Amtstages und der Wahrnehmung bayerischer „Außenpolitik“ berichtete, oder als Frau Holzheid davon erzählte, wie sie seinerzeit Edmund Stoiber eine kalte Abfuhr in Sachen Kabinettsbildung erteilt hatte.

Für ein nicht nur leichtes Stirnrunzeln, Raunen, ja sogar erstauntes Japsen innerhalb der teilnehmenden Elftklässlergruppe führte jedoch schließlich die Behauptung Söders, die bayerische Geschichte werde im Schulunterricht arg vernachlässigt – da hätte er sich vorab wohl doch besser an das Robert-Koch-Gymnasium wenden sollen. Die „Süddeutsche“ jedenfalls schließt ihren Beitrag mit einem Lob auf den Deggendorfer Geschichtskurs für sein „überdurchschnittliches Interesse“ an den Reden und Diskussionsbeiträgen, und nicht zuletzt an den „Honneurs an die anwesenden Vertreter des Hauses Wittelsbach, die ihnen wohl zusätzlich eine Ahnung vermittelten, warum Bayern und sein Selbstverständnis sich immer noch ein bisserl abheben vom restlichen Deutschland“. Na ja, das „zusätzlich“ wollen wir Herrn Kratzer an dieser Stelle schon durchgehen lassen …

Der Beitrag der SZ ist online weiterhin verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerische-geschichte-institut-fuer-bayerische-geschichte-1.5607368