Lateiner begegnen Penthesilea und Achill

Endlich wieder einmal einen schönen und spannenden Theaterabend gemeinsam verbringen! – Das dachten sich 49 Schülerinnen und Schüler der 9.-12. Jahrgangsstufe, als sie sich am Freitag auf den Weg ins Theater an der Rott nach Eggenfelden in der Begleitung von StRin Bauer und StRin Wagner machten. Der Schauspielklassiker „Penthesilea“ von Heinrich von Kleist in der Fassung von Josef Maria Krasanovsky hatte dabei alles zu bieten, was das menschliche Leben so hergeben kann: einen starken Konflikt zwischen der Verpflichtung der „guten alten Tradition“ und den damit einhergehenden Konventionen und Regeln einerseits und den individuellen Bedürfnissen und Wünschen andererseits; ein so heftiges, ungezügeltes Erleben und Ausleben von Gefühlen jeglicher Art, dass Liebe, Leidenschaft oder Wut dazu führen können, dass ein Mensch „außer sich“ ist und wie „in einem Rausch“ Handlungen vollzieht, die er später bereut. Die tragische Geschichte um die Amazonenkönigin Penthesilea zusammen mit ihrem reinen Frauenvolk der Amazonen und den Griechen Achill zusammen mit seinen Männern zeigte in deren kriegerischer und sexueller Auseinandersetzung all das. Diese bisweilen nicht einfache Kost aber schauspielerisch herausragende Leistung wurde auf der Heimfahrt durch rege Gespräche und einer kleinen leiblichen Stärkung vertieft, sodass nach diesem gemeinsamen Erlebnis, wie eine Schülerin es formulierte, die Eltern „glückliche Kinder“ wieder in Empfang nehmen konnten.