Jetzt ist es also doch passiert, wovor Geheimdienst und Politikwissenschaftler gewarnt hatten – Russland greift die Ukraine an! Nun ist wieder Krieg in Europa. Ein Szenario, dass viele wohl nicht wahrhaben wollten und es immer noch nicht fassen können. Der „worst case“, gerade für Betroffene, die aus ihrem Heimatland fliehen müssen oder an der Front das Land verteidigen. Dabei war für unsere Generation Frieden, Meinungsfreiheit und Demokratie so selbstverständlich. Wir hatten das Glück, in einem freien Land aufzuwachsen. Unsere Großeltern können da schon ganz andere Geschichten erzählen. Für uns war es selbstverständlich und wir konnten und können es uns anders gar nicht vorstellen. Jetzt sehen wir aber deutlich, was Frieden und Demokratie, Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung uns eigentlich wert sind. Ohne eigentlich!

Fünfzehn Jahre Gefängnis ist die aktuelle Strafe in Russland für das Verbreiten von Falschinformationen und Regierungskritik. Was Fake News in diesem Fall sind, entscheidet natürlich der russische Staat selbst. Kein Querdenker, kein Reporter, der die Regierung kritisiert, würde in Deutschland wegen seiner Meinungen ins Gefängnis kommen. Da müsste man in Deutschland wegen Totschlag verurteilt sein, um für 15 Jahre eigesperrt zu werden. Und ist Totschlag wirklich mit Regierungskritik strafrechtlich gleichzusetzten?
So viele Freiheitsrechte waren in ganz Deutschland lange Zeit nicht selbstverständlich. Vor 1990 war Deutschland in die BRD, die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, die Deutsche Demokratische Republik geteilt. Dort in der DDR war es allerdings, entgegen dem Namen, nicht sehr demokratisch. Es war ein Einparteiensystem, regiert von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED. Die DDR stand unter dem Einfluss der Sowjetunion, zu der auch das heutige Russland und auch die heutige Ukraine gehörten.
Ein strittiger Punkt im Thema Frieden ist die NATO. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis vieler Staaten der ganzen Welt, auch Deutschland ist dabei. Die NATO-Staaten sind dazu verpflichtet, sich gegenseitig militärisch zu unterstützen. Wird ein Mitgliedsstaat angegriffen, so müssen die anderen Länder verteidigen, als wäre es das eigene Land, das angegriffen wird. Von den einen wird es gelobt, weil es Sicherheit gewähre. Von anderen, vor allem von linksausgerichteten, pazifistischen Parteien wird es als „Kriegsbündnis“ kritisiert.
Wir können froh sein, in einem Land zu leben, in dem man die eigene Meinung frei sagen darf, das demokratisch ist und in dem man in Frieden leben kann. Umso wichtiger ist es, die Demokratie und den Frieden in unserem Land zu wahren. Denn die Geschichte unseres eigenen Landes lehrt uns, dass es schnell gehen kann, dass ein Mann nach der Macht greift und es ist vorbei mit Frieden und Demokratie. Geben wir also acht darum, denn es gibt nichts kostbareres als frei in einem friedlichen und demokratischen Land leben zu dürfen.

Von Korbinian Hofbrückl, 7a
Redaktion Kochtopf