Wegen der Infektionslage konnte der Vortrag von Herrn Golbs von der bayerischen Hauptverwaltung der deutschen Bundesbank über die aktuelle Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) am Robert-Koch-Gymnasium nur im Videokonferenz-Modus stattfinden. Die Kollegiaten der beiden Wirtschaftskurse verfolgten mit ihren Kursleitern OStRin Baumann und StR Bielmeier gespannt, wie EZB und Bundesbank die gegenwärtige Lage an den Finanzmärkten einschätzen.

Das Euro-Währungsgebiet umfasst derzeit 19 der 28 EU- Staaten, in denen die Geldpolitik von der europäischen Zentralbank bestimmt wird. Das Hauptziel der Währungshüterin ist die Preisniveaustabilität, wobei nicht 0 %, sondern mittelfristig 2 % Preisniveauanstieg angestrebt werden. Durch eine moderat – positive Inflationsrate soll ein ausreichend großer Sicherheitsabstand zur Deflation entstehen. Die Inflationsrate ist in Deutschland 2021 auf 3,1 Prozent gestiegen – aufs Jahr gesehen der höchste Stand seit 1993. Neben den kräftig gestiegenen Energiepreisen lassen auch coronabedingte Lieferengpässe, die zu einem knappen Warenangebot führen, verbunden mit der großen Ausgabenfreude der Konsumenten, die Preise steigen. Diese pandemiebedingten Sondereffekte werden auch im laufenden Jahr noch zu Inflationsraten deutlich über 2 % führen. Ab 2023 geht die EZB allerdings durch die Normalisierung der Infektionslage nur mehr von Werten unter 2 % aus, sodass eine Abkehr von der derzeit vorherrschenden expansiven Geldpolitik eingeleitet werden sollte. Inflationsrisiken bleiben allerdings dann bestehen, wenn die Löhne stärker steigen als erwartet, oder wenn die Wirtschaft ihre Kapazitäten rascher wieder voll ausschöpft.

Basierend auf den neuen Erkenntnissen, wird die Schülerschaft am Robert-Koch-Gymnasium die wirtschaftliche Entwicklung mit Spannung weiter verfolgen.