Der Lockdown hatte das schulische Leben am Robert-Koch-Gymnasium wie an allen anderen Schulen heruntergefahren bis zum Nullpunkt. Zwar konnte der Unterricht mit Hilfe der digitalen Medien auch in der Unterstufe überraschend reibungslos und effizient weitergeführt werden, aber an ein soziales Leben innerhalb der Klassen war kaum zu denken. Vor allem in den 5. Klassen kannten sich die Schülerinnen und Schüler kaum, nachdem sie sich nur wenige Wochen wirklich sehen konnten. Auch die Kennenlern-Tage und Klassenfahrten mussten ausfallen.

Deshalb ermöglichte das Robert-Koch-Gymnasium allen 6. Klassen einen dreitägigen Aufenthalt im Wildniscamp am Falkenstein. Die Kinder wurden zwar von ihren Lehrern begleitet und beaufsichtigt, aber das pädagogische Konzept übernahmen die Mitarbeiter des Nationalparks. Zum einen lag deshalb der Fokus auf Wissen und Einsichten über natürliche Zusammenhänge, die in Waldspaziergängen und Wanderungen vermittelt wurden. Erlebnispädagogisch orientierte Kleingruppenarbeit ermöglichte den Kindern aber auch, im Team eine Aufgabe zu meistern: zum Beispiel miteinander eine Brücke aus Naturmaterialien über einen Bach zu bauen, die so stabil war, dass sie ihren Lehrer tragen konnte, oder die Gestaltung eines Land-Art-Kunstwerks.

Das Wildniscamp mit seinen verschiedenartigen Hütten bot den Kindern auch die Möglichkeit, die Natur elementar zu erfahren. Besonders attraktiv war natürlich das Baumhaus, in dem man in Hängematten in zehn Meter Höhe über dem Waldboden schläft. Aber auch in Wiesenbett, Erdhöhle oder Waldzelt konnten die Kinder erfahren, wie man miteinander der Kälte, der Finsternis und – ganz tief innen – der eigenen Angst trotzt.

Nach der langen, erlebnisarmen Zeit des Lockdowns konnten die Kinder in der Gruppe wieder einen großen Schritt hin zur Erfahrung der nichtdigitalen, der analogen, der wirklichen Welt gehen.